Vom Handelshof zur Wohnbebauung

Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war das Johannisviertel ein lebhafter Stadtteil mit Einzelhandelsgeschäften, einer Gießerei und vielerlei Handels- und Handwerksbetrieben. Die Sanitär- und Heizungsgroßhandlung Andreas H. R. Rasmussen prägte über Jahrzehnte das Gesicht der Johannisstraße. Sie wurde am 30. August 1921 als Handelsgeschäft mit Sanitärartikeln in der Johannisstraße 62 eröffnet. Die Geschäfte entwickelten sich positiv und die Produktpalette wurde um Heizungen sowie Bleche aus Zink, verzinktem Stahl und Kupfer ergänzt. Kunden waren Handwerker im gesamten nördlichen Schleswig-Holstein einschließlich der Nordfriesischen Inseln.

Damit das umfangreiche Warensortiment gelagert werden konnte, wurden durch Zukauf die Gebäude Johannisstraße 42 - 46 mit einbezogen und der Firmensitz dort hin verlegt. Um 1960 arbeiteten hier über 20 Angestellte.

Einen letzten Höhepunkt erlebte die Firma in den 70er Jahren mit dem Bau der Fernheizung und der Sanierung vieler Häuser in Flensburg. Ab Anfang der 80er Jahren gingen die Geschäfte schlechter und im Sommer 1984 wurde die Firma, auch aus Altersgründen, geschlossen.

- Ansichten der Gebäude vor der Sanierung -

Bereits 1986 wurde der alte Lagerspeicher – das Hinterhaus Nr. 42 – zum Wohnhaus umgebaut. Dieses Gebäude entstand ca. 1850. Weit in den Hang hineingebaut, verfügte dieser Speicher über kühle und feuchte Kellerräume. Der Keller wurde daher in den 30er Jahren im letzten Jahrhundert von der örtlichen Meierei zur Lagerung von Käselaiben genutzt.

Nach dem Abriss der ehemaligen Lagerschuppen auf den Grundstücken Johannisstraße 44 – 46 konnten hier zwischen 2001 und 2004 drei neue Stadthäuser in Verbindung mit dem vollkommen neu gestalteten Hofplatz errichtet werden. So entstand, mitten in der Stadt, eine Wohn- und Hofanlage mit hoher Aufenthaltsqualität. Im Jahr 2009 wurde die gelungene Hofplatzgestaltung von der Stadt Flensburg ausgezeichnet.

- Die gleichen Ansichten nach der Sanierung -

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