- Die "Berliner Ecke", eine Bauweise der Zeit um 1900 -
Der Bauboom der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts erfasste auch Jürgensby.
Das als Wohnhaus mit Laden errichtete Gebäude Nr. 51 stammt aus dem Jahr 1884.
Baulich fällt besonders die zur Straße abgeschrägte Ecke auf – eine Baumode der Zeit:
Die „Berliner Ecke“ ist eine in Berlin zur damaligen Zeit entwickelte Bauweise von
Blockenden an Straßenkreuzungen (auch: St.-Jürgen-Straße Nr. 1 und 4).
Meist waren die Ecken Eingänge zu Läden oder Kneipen.
In dem Haus Nr. 51 befand sich von Anfang an ein kleiner Kolonialwarenladen.
Im Jahr 1927 wurde der Ladenfläche eine Stube zugeschlagen und die großen Schaufenster eingebaut.
Neben diesem Laden gab es damals weitere kleine Geschäfte: Bäcker (Nr. 9), Schlachter (Nr. 58-60),
weitere Höker (Haus Altona Nr. 69) und die Fischräucherei Ravn (Nr. 55).
Familie Trahn erstand das Haus im Jahr 1965. Dort gab es fast alles zu kaufen,
von Lebensmitteln über Getränke bis zu Haushaltswaren. Im Jahr 1996 wurde das Geschäft geschlossen.
Viele ehemalige Geschäfte wurden zu Wohnungen umgenutzt. Das Haus Nr. 51 wurde zu einem Haus der Kunst.
Zunächst zeigte eine Galerie Bilder von Künstlern der Künstlerkolonie Ekensund (Flensburger Förde).
Seit 2008 befindet sich hier das Atelier der bildenden Künstlerin und Buchautorin Hanako C. Hahne.