Verein zur Erhaltung der östlichen Altstadt St. Jürgen / St. Johannis e.V.

Verein zur Erhaltung der östlichen Altstadt St. Jürgen / St. Johannis e.V.

Der Erlenweg - Stellungnahme VVF

Auszug aus einem Bericht zu laufenden Projekten des Verschönerungsverein Flensburg E.V.

Der Erlenweg – einst einmal als Panoramaweg angelegt entlang des Fördehangs auf der östlichen Hafenseite oberhalb der Stadt im Stadtteil St. Jürgen – der Weg hieß sogar so um 1900 … – hat seine städtebaulichen Qualitäten sehr eingebüßt: Im südlichen Teil durch hoch- und dichtgewachsene Bäume, Büsche usw. auf dem städtischen Hangbereich, der dem TBZ gehört, so, dass im Sommer nicht einmal mehr die markante Silhouette der Goetheschule zu sehen ist – und im nördlichen Teil durch ein Band undurchdringlicher, hoher Mauern mit zugewucherter Bepflanzung, wofür die privaten Anlieger der Grundstücke, die an den Weg grenzen, verantwortlich sind.

Der VVF hat schon mehrmals Anläufe unternommen, um hier  eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Die in den vergangenen Jahren angelegten „Aussichtspunkte“ und „Sichtfenster“ haben leider keine nachhaltige Verbesserung gebracht, da sie meistenteils wieder zugewachsen sind oder zugebaut wurden.

Der Verein zur Erhaltung der östlichen Altstadt unterstützt das Anliegen des VVF, und auch die Stadtplanungsleitung im Flensburger Rathaus sowie die Politik sind sich prinzipiell einig, dass die einstige Qualität des Panoramaweges wiederhergestellt werden muss – sowohl für die Flensburger als auch für die Touristen, immerhin wird hier im Sommer fast täglich eine Stadtführung veranstaltet.

Die Konkretisierung gestaltet sich leider – wie immer – als zäh und schwierig… Für umfassendere Rodungs- und Durchforstungsarbeiten auf dem TBZ -eigenen Hanggelände hat der VVF bereits mit Hilfe von Baumexperten eine Kostenschätzung machen lassen. Der VVF würde sogar einen Großteil dieser Kosten übernehmen. Der Hang könnte von unten heraus wieder dichtwachsen, und von oben wäre erst einmal wieder freie Sicht möglich – die natürlich durch regelmäßige Pflege stabilisiert werden muss. Genau dies ist ja jahrzehntelang versäumt worden. Der positive Effekt wäre außerdem,  den privaten Anliegern im nördlichen Bereich zu zeigen, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht…  Wahrscheinlich braucht die Stadt für ihre Entscheidungsfindung externe Gutachten – zum Baumschutz und zur Bodenerosion - , bevor den Vorstellungen des VVF gefolgt werden kann. Und wenn wir Pech haben, lautet die Empfehlung, dass alles weitgehend so zu bleiben hat, wie es ist….  Dann hat Flensburg eben keinen Panoramaweg mehr an dieser Stelle, weil man ihn einfach hat zuwachsen lassen…. Der VVF wird hierfür dann auch kein weiteres Engagement zeigen.


Auszug aus einem Schreiben des Verschönerungsverein Flensburg E.V.  an die Stadt Flensburg, vom 23.01.2014

Ich habe Rücksprache gehalten mit Herrn Schreiber sowie mit Vorstandsmitgliedern des Vereins Zur Erhaltung der Östlichen Altstadt. Wir alle halten an dem Ziel fest, eine deutliche Veränderung der Situation im Bereich des südlichen Erlenweges zu erreichen, in dem Sinne, dass wieder der Charakter eines Panoramaweges mit Aussicht über die Stadt entsteht. Dieses Ziel ist nur mit einem deutlichen Eingriff in den vorhandenen Baumbestand zu erreichen.  Für eine grobe Kostenschätzung haben wir ja - wie bekannt - ca. 30 Bäume von Fachleuten in einem Plan markieren lassen. Dabei ist selbstverständlich die Erhaltung der besonders wertvollen oder markanten  "Baumdenkmale" nach dem Gutachten von Herrn Vetteriek berücksichtigt.

 Wir akzeptieren, dass unsere Vorstellungen einer fachlichen Prüfung unter Berücksichtigung aller relevanten Belange, insbesondere des für den Hang geltenden Biotopschutzes und der Baumschutzsatzung, unterzogen werden müssen. In diesem Rahmen begrüßen wir Ihre Auskunft, dass Aufträge für 2 Gutachten erteilt werden sollen: Ein Gutachten als Konkretisierung des Vetterriek-Gutachtens im Sinne  einer Markierung sämtlicher unter den o.g. Aspekten fällbarer Bäume, sowie ein Gutachten zur Hangerosion unter Einschätzung der Rolle der großen Bäume - sind diese eher hangstabilisierend, oder ist das Gegenteil der Fall - auch hier mit dem Auftrag, welche Bäume unter diesem Aspekt zur Fällung freigegeben werden könnten.

Natürlich wünschen wir uns eine zügige Erarbeitung der beiden Gutachten.  Deshalb werden wir uns um einen kurzen zeitnahen Gesprächstermin bei Herrn Dr. Schröders bemühen.

Sollten die Gutachter zu dem Ergebnis kommen, dass die von uns gewünschte Größenordnung des Eingriffs in den Baumbestand nicht möglich ist, werden wir mit Bedauern unser Engagement zu diesem Thema beenden. Es müsste dann konstatiert werden, dass durch jahrzehntelange mangelnde Pflegemaßnahmen der südliche Erlenweg seine Aussichtsqualitäten verloren hat.